Das ”Bremgarten-Kartell” (BK) ist ein Corporationen-Dachverband farbentragender, nichtschlagender Schweizer Studentenverbindungen und das grösste Kartell der Schweiz. Das Bremgarten-Kartell führt jährlich einen eigenen traditionellen Anlass in Bremgarten durch. Der Dachverband ist politisch und konfessionell neutral und hat Mitgliedsverbindungen in Schaffhausen, Zürich, St. Gallen, Wädenswil, Luzern, Winterthur, La Neuveville und Zollikofen.

Das Bremgarten Kartell bezweckt:

  • Die Pflege und Erhaltung eines gesunden, studentischen Brauchtums in der Schweiz (mit Betonung des gesunden)
  • Den Erhalt und Ausbau der Kartellverbindungen durch den Austausch untereinander
  • Die Unterstützung bei der Gründung neuer Verbindungen
  • Die Publikation der Verbandszeitschrift “Die Linde”
  • Die Veranstaltung der Kartelltage Ende Juni/Anfangs Juli
Die Kartell-Tage locken jedes Jahr auch viele Interessierte aus anderen Verbindungen nach Bremgarten. Die einzigartige Kartell-Tradition beinhaltet folgende Elemente:
  • Eine Fahnenübergabe und ehrenvolle Präsentation der Chargierten
  • Eine Ansprache durch einen Vertreter der Bremgarter Stadtregierung
  • Cortege durch die Altstadt mit Begleitung der Tambouren der MG Zufikon
  • Kartell-Convent
  • Fest-Kommers
  • Fackelumzug am Abend
  • Mitternachtsschmaus
  • Produktionsmeisterschaft

Geschichte des Bremgarten Kartell

Die Gründung des Bremgarten-Kartells geht auf das Jahr 1920 zurück. Von den Kartellbrüdern, die die erste Zusammenkunft miterlebt haben, lebt heute keiner mehr. 1920 trafen sich die Verbindungen:

  • Commercia Schaffhausen
  • Merkuria Bernensis
  • Commercia San Gallensis

in Stein am Rhein um ein Verbindungs-Kartell zu gründen und einen zentralen Ort zu suchen. M. A. Maier v/o Kompass von der Commercia Schaffhausen versuchte mit dem Reisszeugzirkel auf der Landkarte einen Ort zu finden, der auf halbem Wege zwischen Bern und St. Gallen liegt. Die Halbkreise trafen sich in der Nähe von Bremgarten. So wurde diese kleine Stadt zum Kartellort bestimmt und ist es bis heute geblieben. Die Gründung des Bremgarten-Kartells wird mit dem Jahre 1921 angegeben, da in diesem Jahr der 1. Bremgarten-Kartelltag stattfand. Traditionen werden auch heute gelebt und besondere Freunschaften über viele Generationen und verbindungsübergreifend gepflegt.

2019 – 2023

Am Kartelltag 2019 übernahm wieder die Commercia Schaffhausen den Vorort mit dem Vorschlag, den Kartelltag 2020 im Andenken an die Begründung des Kartells ausserordentlich in Stein am Rhein durchzuführen. Diese Idee fand Anklang und der Vorort wurde wie vorgeschlagen gewählt. Im Rahmen dieses Kartelltags wurden ein Jahr nach der entsprechenden Statutenrevision auch die ersten Einzelmitglieder in das Kartell aufgenommen.

2018 – 2019

Die Agronomia Helvetica übernimmt erneut den Vorort. Mit Unterstützung von AH EM Styx wurden die Statuten revidiert.
Kernanpassung:

– flexiblere Datumswahl des Kartellwochenendes
– Vorortsverbindung stellt X, die übrigen Chargierten können aus anderen Kartellverbindungen gestellt werden
– Stimmberechtigung Vollmitglieder / Einzelmitglieder

details s. Statuten…

2014 – 2017

Die Technica Wadinensis übernimmt 6 Jahre nach dem Beitritt zum Bremgarten Kartell erstmals den Vorort mit Ives Jaun v/o Pollo als Präsidium, Martin Strotz v/o Technokrates als Aktuar und Urs Pratter v/o Surf als Quästor. Im Jahre 2014 wurde der BK-Floh erfunden sowie das 1986 eingestellte Infoorgan des Bremgarten Kartells „Die Linde“ wurde nach 28 Jahren neu herausgegeben als pdf-Version.

2010 – 2013

Genau 20 Jahre nach der Ära Sioux/Styx/Reck übernimmt die Agronomia Helvetica erneut den Vorort des Bremgartenkartells. Mit Martin Bieri v/o Difox BKx, Peter Ringger v/o Zähsar BKxx und Christian Jaun v/o Älpler BKxxx stehen drei Agronomen an der Spitze des Bremgartenkartells.

2006 – 2009

2006 übernahm die Gründungsverbindung Commercia Schaffhausen erneut den BK Vorort. Der 85. Jubiläumskartelltag war geprägt durch eine stattliche Teilnehmerzahl. Einige Verbindungen können mit Freude wieder regen Nachwuchs verzeichnen. Anscheinend gewinnen althergebrachte Traditionen und besondere Freundschaften wieder mehr an Terrain.

“Werte die es Wert sind zu pflegen!”, so lauteten auch die Begrüssungsworte von BK X Solar. In diesem Sinne; vivat-crescat-floreat, noch so manches fröhliches Zusammentreffen im pittoresken Städtchen an der Reuss. Besonders erwähnt sei die Neuaufnahme der Technica Wadinensis im 2008 und die Reaktivierung der hwl. Kartellverbindung Commercia Aarau.

Die Ehrendamen rundeten mit viel Charme den traditionsgeprägten Anlass ab.
Rolf Brandenberger v/o Futuro BKxx, Delf Heger v/o Speedy BKxxx, und Urban Werner v/o Solar BKx bedanken sich bei allen Teilnehmern und beteiligten Personen für die schöne und angenehme Zeit. Wir wünschen der Verbindung Agronomia Helvetica für die nächsten vier Jahre gutes Gelingen und freuen uns auf viele freundschaftliche Begegnungen unter den Kartellverbindungen. In den Farben weiss-rot, Urban Werner v/o Solar BKx.

2001 – 2005

2001 Jubiläumskartelltag 80 Jahre Bremgarten-Kartell. Der Vorort wird in einen neuen Flaus eingekleidet. Gleichzeitig erfolgt die Aufnahme der Euretia Turicensis ins BK. 2002 übernimmt – ebenfalls zum ersten Mal – die Romania Novavillensis mit Michael Egli v/o Baron als BKx den Vorort. Gleichzeitig muss die Gründerverbindung MERKURIA BERNENSIS gemäss Statuten vom Bremgarten-Kartell ausgeschlossen werden. Die Verbindung liess sich trotz intensiver Bemühungen verschiedener Kartellgänger nicht mehr zur Aktivität und zur Leistung ihrer Verpflichtungen überreden.

1991 – 2000

Anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums 1991 war Hippo von der Romania Novavillensis Festredner und über die Verbindungen der Stadtgeschichte mit dem BK referierte der ehemalige Gemeindeschreiber von Bremgarten. 1992 war mit Rössli, Aktiv-P von der befreundeten Verbindung Oeconomia Lucernensis erstmals eine farbentragende Frau am BK. 1994 wurde erstmals die Techumania San Gallensis mit Bruno Angehrn v/o Jodel als BKx in den Vorort gewählt. 1996 wurde der 75. Kartelltag mit einer speziellen Cortège durch Bremgarten begangen. Die Verbindungen präsentierten sich sehr originell, so glich der Auftritt der Agronomia Helvetica einem Alpaufzug, angeführt wurde die Cortege vom Vorort hoch zu Ross und den Ehrendamen mit dem Ehrenvorsitzenden Gambrinus im Landauer. 1997 wurde die Atisia Lucernensis, bisher befreundete Verbindung als Mitglied des Bremgarten Kartells aufgenommen und übernahm ab 1998 unter Marcel Gurtner v/o Genua den Vorort des Bremgarten Kartells. 1999 erfolgte die Aufschaltung der Homepage www.bremgarten-kartell.ch

1981 – 1990

Am 60-jährigen Jubiläum 1981 war Hans O. Staub als Festredner eingeladen. Die Stadt Bremgarten honorierte die Treue und Verbundenheit des Kartells mit einem eigens geschmiedeten Kartellwappen, welches noch heute im alten Zeughaus in Bremgarten hängt. Im gleichen Jahr fand auch der letzte Freiluft-Commers mit der Stadtmusik auf dem Schellenhausplatz statt.

Festreferenten unter dem Vorort der Ökonomia Zürich waren 1985 Eros von der Commercia Schaffhausen und 1986 Mönch von der Agronomia Helvetica. 1986 musste “Die Linde” aus vorwiegend finanziellen Gründen eingestellt werden. Ab 1990 wurden 1-4 x jährlich die wichtigsten Informationen und Einladungen zu Anlässen mittels Infoorgan des BK an die Mitgliedsverbindungen und befreundeten Verbindungen weitergeleitet. Es war Aufgabe der einzelnen Verbindungen, diese Informationen an die Mitglieder weiterzuleiten. 1989 wurde die Techumania San Gallensis als Kartellmitglied aufgenommen.

1971 – 1980

1971 an der 50-Jährigen Jubiläumsfeier wurde beim Casino eine neue Linde gepflanzt. Die erste hatte verschiedenen verderblichen Einflüssen nicht standgehalten. An dieser Feier waren rund 180 Kommilitonen und Gäste anwesend. 1974 erfolgte die Aufnahme der Agronomia Helvetica. 1977 übernahm Jux von der Commercia Schaffhausen die Redaktion für “Die Linde”. 1977 erfolgte die Aufnahme der HWL Verbindung Oekonomia Zürich und zwar als erste HWL-Verbindung. Für den Bundestag 1978 liess das BKx Hermann Meier v/o Blanko die “Happy-Pipers” auftreten.

1961 – 1970

1961 zum 40sten Jubiläum des Bremgarten-Kartells im Casino hielt Oberst K.R. Weber, Kommandant des Waffenplatz Bremgarten eine Festrede. 1963 wurde Vagant der Tulingia Turicensis neuer Chefredaktor für “Die Linde”. Dieses Amt übergab er 1970 an Faruk der Gewerbia Aarau. 1967 wurde die Romania Novavillensis in das Kartell aufgenommen. Festredner am Kartelltag 1967 war Oberst Menn, und am Kartelltag 1968 hielt Regierungsrat Fr. Ursprung eine Rede.

1951 – 1960

Am Kartelltag 1952 marschierte Albert Scherrer v/o Codex mit dem von ihm gestifteten Kartellbanner vom Mutschellen nach Bremgarten und wurde mit riesigem Jubel empfangen. Am Cortège präsentierte er das Banner hoch zu Pferd. Nach 13-jähriger Absenz, unter der Redaktionsleitung von Opium der Tulingia Turicensis erschien “Die Linde” wieder. Am Kartelltag von 1959 wurde die Gewerbia Aarau ins Kartell aufgenommen. Verbunden mit der 750-Jahrfeier der Stadt Bremgarten stieg ein prächtiges Fest und erstmals präsentierten sich die Chargierten im roten Vollwichs und mit den weiss-roten Rapieren.

1941 – 1950

Ab 1940 entfielen die Kartelltage, die Mehrzahl der Aktiven befand sich im Militärdienst. Die Linde, seit 1937 im Zeitungsdruck erschienen, musste eingestellt werden. Die Verbindungen Minerva Luzern, Aristonia Winterthur, sowie die Flora Basel sind während dem Krieg ein gegangen. Die Commercia Biel trat 1946 aus dem Bremgarten-Kartell aus. 1946 wird mit dem Vorort der Tulingia Turicensis der erste Kartelltag nach dem Krieg durchgeführt. Franz J. Neidhart v/o Stop wird zum Ehrenpräsidenten ernannt. 1949 wurde die Spira San Gallensis in den Vorort gewählt.

1930 – 1940

1930 wurde der Vorort bei der neu eingetretenen Verbindung Fratellanza aus St. Gallen übergeben. Auch diese Verbindung musste ein Jahr später aufgelöst werden. Erfreulicherweise konnte die Commercia Schaffhausen die Hermestia Turicensis (Vorgängerin der Tulingia Turicensis) zum Beitritt in das Bremgarten Kartells überzeugen. Schon ein Jahr später übernahm Franz J. Neidhart v/o Stop den Vorort. Am 6. Dezember 1931 wurde am Chargierten Convent in Zürich beschlossen, die Statuten neu zu verfassen, die Farben weiss-rot entsprechend dem Bremgarten Stadtwappen wurden als Kartellfarben bestimmt; auch ein eigener Zirkel wurde realisiert, der bis heute unverändert Bestand hat. Am Kartelltag 1932 wurde erstmals ein Fackelzug am Samstag und am Tag darauf eine Cortège mit der Stadtmusik durchgeführt. Die CC-Chargierten fuhren per Kutsche vor, alle übrigen Chargierten hoch zu Pferd. Ebenfalls 1932 wurde von Molch (Tulingia Turicensis) der Kartellkantus “Wo brausend sich die Reuss ergiess…” verfasst und kantiert. 1932 wurde die bereits 70 Jahre alte Flora Basel aufgenommen. 1933 erhielten die anwesenden Kartellfahrer erstmals ein maschinengeschriebenes und vervielfältigtes Organ: “Die Linde”. Der erste Redaktor der neuen Zeitschrift hiess Compass. 1933 wurde die Commercia Biel ins Bremgarten Kartell aufgenommen und die Verbdingung übernham gleich ein Jahr später den Vorort. 1934 wurde im Hotel Sonne in Bremgarten eine Bremgarten Kartell Stube eingeweiht, die noch heute existiert. 1936 wurde unter dem Vorort der Tulingia Turicensis die Aristonia Winterthur ins BK aufgenommen. 1938 war der Vorort wieder bei der Commercia Schaffhausen, die auch die Spira San Gallensis in das BK aufnahm. 1939 fand der letzte Kartelltag vor dem 2. Weltkrieg statt.

1920 – 1929

Nachdem 1920 in Stein am Rhein der zentrale Kartell-Ort bestimmt wurde, konnte 1921 der 1. Kartelltag in Bremgarten durchgeführt werden. Der erste Bundestag wurde von der Commercia Schaffhausen präsidiert und zwar von Arnold Schnetzler v/o Hecht. Ein Jahr später wurde der Vorort der Commercia St. Gallen übertragen. 1922 wurde hinter dem Casino eine von der Stadt Bremgarten gestiftete Linde zu Ehren des Bremgarten Kartells gepflanzt. Mit Unterstützung der Commercia San Gallensis wurde die Commercia Basel (Basilensis) 1926 gegründet und ins BK aufgenommen. Leider musste im selben Jahre die betrübliche Feststellung gemacht werden, dass die Commercia San Gallensis zur Liquidation gezwungen war. Auch die Präsenz der Commercia Basel war von kurzer Dauer. Ein halbes Jahr nach der Amtsübergabe 1927 musste sie aus Mangel an Beteiligung aufgelöst werden. Am 8. Kartelltag 1928 etablierte sich die Fratellanza San Gallensis als Nachfolgerin der Commercia San Gallensis, 1929 wurde kein Kartelltag zelebriert.